
Zwei Mal im Jahr lädt die Hamburger Bio-Offensive die ökologisch wirtschaftenden Betriebe Hamburgs zu einem Austausch ein. Die Treffen geben Raum die Bedarfe, Anregungen und Hinweise der bestehenden Bio-Betriebe in die Projektarbeit aufzunehmen und zu diskutieren. Wir nutzten das Treffen, um neue Projektinhalte zu präsentieren. Klaus Bongartz, Bio-Zierpflanzenberater, veranschaulichte seine bisherige Arbeit mit der Hamburger Bio-Offensive anhand von Filmen und Fotos und stellte den Arbeitskreis Bio-Zierpflanzen vor (siehe Newsletter Februar 2021).
Zusätzlich wurde das Thema Biodiversität auf dem Bio-Betrieb betrachtet. Arne Bilau vom Versuchs- und Beratungsring Ökologischer Landbau im Norden e.V. zeigte, dass viele Studien der ökologischen Landbewirtschaftung einen positiven Einfluss auf Artenzahl und -masse belegen (Thünen Report 65, 2019). Dennoch können auch Bio-Betriebe aktiv den Artenschutz fördern, dazu stellte er beispielhaft verschiedene einfach umsetzbare Maßnahmen vor.
Der Anbau von Klee- und Luzernegras kann Nahrung für pollenliebende Insekten, wie Bienen- oder Schmetterlingsarten, bereitstellen. Bei der Mahd ist es sinnvoll einzelne Streifen stehen zu lassen, um Nahrung- und Unterschlupfmöglichkeiten weiterhin zu gewährleisten. Die Mahdzeiten können zusätzlich an die Brutzeiten von Wiesenbrütern angepasst werden, sodass keine Gelege zerstört werden. Eine frühe erste Nutzung und ein verzögerter zweiter Schnitt kann große Effekte auf die Wiesenbrüterpopulation, wie zum Beispiel die Feldlerche, haben. Zusätzlich fällt bei dieser Maßnahme der Verlust an Futterqualität und -menge, vergleichsweise gering aus.
Ein Lesesteinhaufen kann z.B. zu einer wirksamen Naturschutzmaßnahme aufgewertet werden, indem diesem Kies und Totholz untergemischt wird. Somit stellt er ein Habitat für Amphibien und Brutmöglichkeiten für Insketen, wie zum Beispiel Wildbienen, dar.
Arne Bilau berät Betriebe, die betriebsindividuellen naturschutzrelevanten Besonderheiten zu erfassen und dazu gezielt Maßnahmen für den Naturschutz zu entwicklen. Zusätzlich kann er über ergänzende Finanzierungsmöglichkeiten und Agrarumweltmaßnahmen informieren und beraten. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Ökoring.