Ende Oktober fand unsere Bio-Gartenbautagung „Mit den Methoden des ökologischen Gartenbaus umweltgerecht wirtschaften“ statt.
Die interessierten Gärtner:innen und Berater:innen durften wir in dem landwirtschaftlich, historischen Ambiente des Freilichtmuseums am Kiekeberg willkommen heißen.
Mit einem Grußwort des Senators der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) sowie einem Beitrag über die aktuelle Situation des Gartenbaus in Hamburg wurde die Veranstaltung eröffnet.
Anschließend folgte die Vorstellung des TerÖko Projektes, zur Reduzierung von Torf in Substraten. Als beliebteste Alternativen zu Torf wurden uns Grünkompost, Holzfaser und Kokos vorgestellt. Wobei die teilnehmenden Betriebe, die bereits torffrei wirtschaften ca. 20% Grünkompost und jeweils 40% Holzfaser und Kokos im Hauptsubstart verwenden. Die Diskussion im Anschluss zeigte, dass es wohl nicht DAS Ersatzprodukt für Torf geben wird, sondern eine auf den Betrieb und die Region abgestimmt Substratzusammensetzung das Ziel ist.
Einen Einblick in die Herausforderungen und Zukunftsmöglichkeiten des ökologischen Handelsdüngers zeigte, dass ein Großteil der Düngeausgangsstoffe global eingekauft werden muss. Die diesjährigen extremen Lieferschwierigkeiten stellten uns vor die Frage, welche Ausgangsstoffe wir regional zur Verfügung haben. Die Referentin sieht hier vor allem in der Nutzung von Gärprodukten von Speiseabfällen, Leguminosen-Schrot, -Gras und Komposten eine Lösung.
Die Einführung in die Anwendungsmöglichkeiten von Effektiven Mikroorganismen (EM) zeigte, dass der Einsatz nicht auf der Eliminierung von Krankheiten basiert, sondern auf Prävention. EM reagieren im Boden nach dem Dominanzprinzip, wenn mehr regenerative Mikroorganismen im Boden vorhanden sind und opportunistische hinzugegeben werden, wandeln sich diese ebenfalls in regenerative um. Die auf die Pflanze negativ wirkenden Mikroorganismen (Bsw. Phytophthora) sind nach wie vor im Boden nachweisbar, aber haben durch ihr Unterpräsenz keinen so großen Einfluss mehr.
Nach der Kaffeepause wurden wir in die farbenfrohe, sinnliche und wunderschöne Welt der herb´s Zierpflanzen-Gärtnerei entführt, die seit 30 Jahren Anbau, Handel und Vermarktung ökologischer Topfpflanzen betreibt, Mut zum Unkraut hat und dabei voller Enthusiasmus immer weiter an einer nachhaltigen Wirtschaftsweise arbeitet.
Und schließlich rundete ein Vortrag über den Einsatz von Nützlingen unsere Tagung sehr spannend ab. Dabei erfuhren wir von den verschiedenen Nützlingsarten - von Schlupfwese und Räuber, Generalist oder Spezialist, Wald oder Steppe, einheimisch oder tropisch – und dass es auf das Wissen, was der Nützling braucht, ankommt, um verschiedene Nützlinge ansiedeln zu können und so einen möglichst optimalen Pflanzenschutz zu erhalten.
Wir bedanken uns bei den Referent:innen und beim Freilichtmuseum am Kiekeberg und würden uns freuen Sie bei einer unserer nächsten Veranstaltungen (zur Solidarischen Landwirtschaft am 23.11. oder zum ökologischen Ackerbau am 14.12.) willkommen heißen zu dürfen!