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Liebe Interessierte an der Hamburger Bio-Offensive,

wir nutzen das gute Wetter und laden alle Landwirt*innen Hamburgs zu unserer nächsten Veranstaltung ein: Am 22.06. findet ein Feldtag in Kooperation mit der Wasserschutzberatung der Landwirtschaftskammer Hamburg auf dem Wohldorfer Hof statt. Thema wird die mechanische Bodenarbeit im Körnerleguminosenanbau darstellen.

Das erste Treffen des Arbeitskreises Bio-Zierpflanzen führte uns letzte Woche in die Betriebe Helmke und Stubbe. Viele der teilnehmenden Gärtner*innen konnten vorab eigene Erfahrungen mit ökologischen Kultivierungsmaßnahmen sammeln, so fand ein reger Austausch statt, untereinander wurden Erfahrungen und Tipps geteilt.

Aufgrund kommender Personalveränderungen sucht die Hamburger Bio-Offensive eine*n neue Projektmitarbeiter*in.

Die Stellenausschreibung, detailliertere Texte zu unseren Veranstaltungen, ein Veranstaltungsempfehlung für Gemüse-Gärtner*innen, sowie einen Lesehinweis dazu, wie sich die Landwirtschaft zukünftig gegen die verändernden Klimabedingungen wappnen kann,  finden Sie unten im Text!

 
 
 

Herbizidfreier Körnerleguminosenanbau – Feldtag auf dem Wohldorfer Hof

22.06.2021, 11 Uhr Wohldorfer Hof, Herrenhausallee 8 in 22397 Hamburg

Körnerleguminosen spielen eine relevante Rolle in vielen Fruchtfolgen. Durch die Stickstofffixierung über Knöllchenbakterien, kann mit ihrer Hilfe der benötigte Stickstoff ins System gelangen, was besonders wichtig für den ökologisch wirtschaftenden Betrieb ist. Diese Kulturen unkrautarm / unkrautfrei zu halten, stellt eine große Herausforderung dar. Mechanische Regulierungsmaßnahmen sind gute Möglichkeiten den Anbauerfolg zu sichern, im Vordergrund steht hier das Hacken der Kulturen.

Beim Hacken werden die Beikräuter verschüttet, zusätzlich kommt es zu einer besseren Bodenbelüftung. Besonders auf schweren Böden, kann sich die Belüftung positiv auf die Arbeit der Knöllchenbakterien auswirken.

Als vorbeugende zusätzliche Maßnahme kann im Vorauflauf je nach Witterung auf das Striegeln oder Abflammen zurückgegriffen werden. Beim Abflammen wird die Keimung von Beikrautsamen verhindert. Die mechanische Bodenbearbeitung stellt eine wichtige Alternative zur chemischen Unkrautregulierung dar und ist somit sowohl für den ökologischen, als auch für den konventionellen Anbau eine zukunftsweisende Technik. Durch die Nichtanwendung von Herbiziden wird ein wichtiger Beitrag zum Gewässerschutz geleistet.

Am 22.06.2021 wird Betriebsleiter Heinz Cordes die angewandte Hack- und Flammtechnik auf dem Wohldorfer Hof vorführen und berichten wie verschiedene Aussaatvarianten die Hacktechnik optimieren können, z.B. Aussaat als Tripelreihe siehe Foto. Auf dem Betrieb werden die Körnerleguminosen Ackerbohne, Erbsen und Luzerne in Reinkultur angebaut, sowie ein Gemenge aus Lupine und Ackerbohne

Zusätzliche ist eine Vorführung der Hacke des Maschinenringes mit hochpräzisen Kamerasteuerung, Reihenreiniger TRV und SectionControl geplant, die auch bei Geschwindigkeiten bis zu 10 Stundenkilometern in einem Abstand von 2 cm zu den Reihen fahren.

Wir treffen uns um 11 Uhr auf dem Wohldorfer Hof, Herrenhausallee 8 in 22397 Hamburg.

Um eine Anmeldung wird gebeten bei der Hamburger Bio-Offensive, Hanna Anders unter 04331 - 9438 – 179 oder anders@oekolandbau-hh.de

oder bei der WSG-Beratung der LWK-HH Gesa Kohnke-Bruns unter 040 78129124 oder Gesa.kohnke-bruns@lwk-hamburg.de

Rückblick: Erstes Treffen des Arbeitskreises Bio-Zierpflanzen

Am 08. Juni fand das erste Treffen des Arbeitskreises Bio-Zierpflanzen statt. Zu acht besuchten wir die Gärtnereien von Torsten Helmke und Sonja Stubbe.

Der Betrieb Helmke kultiviert ein weites Sortiment von Frühjahrsblühern und Gemüsejungpflanzen über Sommerstauden bis zur Herbstware. Die Blumen gehen größtenteils an Großhändler. Seit einem Jahr benutzt der Gärtner Pflanzenstärkungsmittel und spart somit einen Großteil an chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln ein.

Da es noch kaum Absatz für ökologisch produzierte Zierpflanzen gibt, ist eine Umstellung auf die ökologische Produktion noch nicht geplant. Dennoch entwickelt sich der Betrieb, wie viele andere in der Region, in eine ökologischere Richtung, sobald die Nachfrage da ist, sind die Hamburger Zierpflanzenproduzenten bereit den nächsten Schritt zu wagen!

Die Gärtnerei von Sonja und Matthias Stubbe kultiviert Schnitt- und Topfblumen wie Rosen, Stiefmütterchen und Tulpen und verkauft die Produkte auf dem Wochenmarkt in Geesthacht. Letztes Jahr stand die Gärtnerei vor einem Wendepunkt: Die Rosen wurden von Jahr zu Jahr schwächer, gleichzeitig wuchs der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, da die Wirksamkeit zusehends abnahm. Für Sonja und Matthias war klar, es muss sich etwas ändern. Seit letztem Jahr werden regelmäßig Pflanzenstärkungsmittel ausgebracht, dieses Jahr war somit nur eine einmalige Behandlung mit chemischen Mitteln notwendig. Sonja berichtet von vitaleren und stabileren Pflanzen, leuchtenden Blütenfarben und duftenden Rosen. Sie habe neu gelernt zu gärtnern, sie handle nun intuitiver und beobachte die Bedürfnisse der Pflanzen. Nicht nur die Gärtner, auch die Kunden sind begeistert: Durch den direkten Kundenkontakt auf dem Wochenmarkt, kommt das positive Feedback der Kunden auch in der Gärtnerei an.

Viele der teilnehmenden Gärtner*innen wenden in ihren Betrieben ebenfalls ökologische Methoden an, durch den Arbeitskreis kam ein reger Austausch über Faktoren der Wirksamkeit von Pflanzenstärkungsmittel zustande. Die Betriebe stellten fest, dass das Stauchen der Zierpflanzen eine besondere Herausforderung darstellt, hier bestehe noch Wissensbedarf über ökologische Stellschrauben. Es wurde angemerkt, dass die Zusammensetzung des Substrats eine entscheidende Rolle spiele. Aber auch die Sortenwahl, die Düngung, sowie natürlich die Kulturwahl wirken sich auf die Wirksamkeit der ökologischen Methoden aus.

Wir freuen uns über den erfolgreichen Start des Arbeitskreises und freuen uns die Anregungen auf den kommenden Veranstaltungen aufzugreifen!

Veranstaltungshinweis: Betriebsbesichtigung Hof Wurzelreich

Am 24.06. findet eine Exkursion zu dem Hof Wurzelreich in Stelle statt. In der Gärtnerei bei Hamburg werden 40 Gemüsekulturen, Kräuter und Kartoffeln nach Bioland-Standard produziert. Das feldrisches Gemüse kann im Hof-Laden in Ashausen erworben werden oder direkt nach Hause bestellt werden mit dem Hofkistenservice. Darüber hinaus produzieren sie für den Großhandel Naturkost Nord.

Wer teilnehmen möchte, wendet sich bitte an Achim Holzinger vom Bioland e.V. unter achim.holzinger@bioland.de.

Weitere Infos zur Veranstaltung gibt es hier!

Stellenausschreibung Hamburger Bio-Offensive

Die Hamburger Bio-Offensive sucht eine*n Projektmitarbeiter*in in Teilzeit ab Juli/August 2021: Wer Lust hat den Ökolandbau in Hamburg voranzutreiben und spannende Projektschwerpunkte zu bearbeiten, kann sich noch bis Freitag den 18.06. bewerben. Die ausführliche Stellenausschreibung finden Sie hier!

Klimawandel – Zeit, sich anzupassen

Der Klimawandel ist da – seine Folgen fallen regional und sogar lokal unterschiedlich aus. Nichtsdestotrotz müssen wir uns in Deutschland über kurz oder lang alle über Anpassungen Gedanken machen, darüber sind sich die Autoren einig. Was bedeutet das für die Land- und Forstwirtschaft sowie Kommunen? In der aktuellen Ausgabe von "LandInForm" gibt die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) mit Praxisbeispielen regionale Antworten auf diese Frage. Die Zeitschrift finden Sie hier im digitalen Format!